Halal.Wiki
E-Nummern
E-Nummern werden für die Kennzeichnung von Lebensmittelzusatzstoffen verwendet. Dabei steht das E für Europa, jene Nummern sind innerhalb der europäischen Union also einheitlich. Gemäß ihrer technologischen Funktionen werden die Lebensmittelzusatzstoffe in verschiedene Gruppen unterteilt. Dazu gehören Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Antioxydantien, Emulgatoren, Stabilisatoren, Säuerungsmittel, Gelier- und Verdickungsmittel, Verschiedene Lebensmittel-Zusatzstoffe, Überzugsmittel und Sonstige Zusatzstoffe.
Für mehr Transparenz haben wir die am meist gefragten und kritischen E-Nummern im Nachfolgenden zusammengestellt.
E-Nr. | Name | Erläuterung | Herstellung | Einstufung |
---|---|---|---|---|
E120 | Karmin | einziger tierischer Farbstoff | gewonnen durch Extraktion aus weiblichen Schildläusen
synthetische Gewinnung= Cochenillerot A (E124) |
hanafitische+schafiitische+hanbelitische Rechtsschule=bedenklich
nach malikitischer Rechtschule=unbedenklich |
E150 | Zuckerkulör | brauner/schwarzer Farbstoff | gewonnen aus der Erhitzung von Zucker mit Säuren oder Laugen | unbedenklich |
E160a | Carotin, Beta-Carotin, Provitamin A | gelb-rötlicher Farbstoff | Können durch chemische Extraktion aus pflanzlichen Substanzen wie Tomaten, Karotten, Roter Paprika, Eigelb, Nektarinen und weiteren Obst- und Gemüsesorten gewonnen werden. Eine Herstellung kann ebenfalls synthetisch als auch aus Mikroorganismen erfolgen. Carotin ist in Öl löslich, jedoch kann Gelatine als Trägerstoff fungieren (meistens wird Fischgelatine eingesetzt). Alternativ ist Stärke als Trägerstoff ebenfalls vertreten. | unbedenklich, sofern kein Gelatine (ausgenommen Fischgelatine) als Trägerstoff verwendet wird |
E322 | Lecithin | pflanzliches Mehlbehandlungsmittel und Stabilisator | Wird meist aus der Sojabohne oder Hühnereigelb gewonnen | unbedenklich |
E334 | Weinsäure (L+) | Säurungsmittel und Stabilisator | Weinsäure wird bei der Weinherstellung auskristallisiert und mehrmals mit heißem Wasser gewaschen, wodurch die Spuren vom Wein vollständig entfernt werden. Eine synthetische Herstellung ist ebenfalls möglich. | Aufgrund der Istihala (vollständige Zustandsänderung) und der Reinigung=unbedenklich |
E406 | Agar-Agar | pflanzliches Geliermittel | Wird aus bestimmten Rotalgenarten gewonnen. Es wird mit heißem Wasser aus den Zellwänden gelöst und als Verdickungsmittel und Füllstoff in Süßwaren, Würzzubereitungen und Joghurts eingesetzt | unbedenklich |
E407 | Carrageen | Gelier- und Verdickungsmittel | Wird aus den Zellwänden der Rotalgen gewonnen. Für die Extraktion wird heißes Wasser oder selten auch Alkohol (Ethanol) verwendet. | Lösung aus Wasser=unbedenklich
Lösung aus Ethanol=wird durch Gelehrte unterschiedlich eingestuft |
E412 | Guarkernmehl | pflanzliches Geliermittel | Mehl einer Hülsenfrucht (Guarbohne) | unbedenklich |
E414 | Gummi Arabicum | pflanzliches Gelier- und Verdickungsmittel | Pflanzensaft einer afrikanischen Akazienart | unbedenklich |
E415 | Xanthan | pflanzliches Gelier- und Verdickungsmittel | gewonnen durch die Fermentation bestimmter Bakterien aus zuckerhaltigen Rohstoffen | unbedenklich |
E419 | Johannisbrotkernmehl | pflanzliches Gelier- und Bindemittel | gewonnen aus den Samen der Früchte des Johannisbrotbaumes durch Hitzeeinwirkung | unbedenklich |
E422 | Glycerin | Feuchthalte- und Süßungsmittel | Wird überwiegend aus pflanzlichen Fetten und Ölen gewonnen. Die Herstellung aus synthetischen oder tierischen Stoffen ist ebenfalls möglich. | Bei einer pflanzlichen und synthetischen Gewinnung=unbedenklich
Bei einer tierischen Gewinnung=bedenklich |
E440 | Pektine | pflanzliches Gelier- und Verdickungsmittel | Wird meist aus Apfel- und Zitrusfruchtschalen gewonnen. Es besteht die Möglichkeit, das Pektin mithilfe von Ethanol auszufällen | unbedenklich.
Extraktion aus Ethanol=wird durch Gelehrte unterschiedlich eingestuft |
E471/E472 | Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren | Mehlbehandlungsmittel und Emulgator | Herstellung aus Glycerin und pflanzlichen oder tierischen Speisefettsäuren. Heutzutage wird es in der Regel immer aus der Sojabohne gewonnen. Bei einem "tierischen" Ursprung kann es sich auch um Milch oder Eier handeln. „Tierisch“ in Form von Fetten kommen heutzutage in der Praxis nicht vor. Für genauere Informationen bitte den Hersteller kontaktieren. | unbedenklich, da ein Ursprung aus tierischen Fettsäuren (ausgenommen von Milcherzeugnissen) heutzutage ausgeschlossen werden kann |
E476 | Polyglycerin-Polyricinoleat | Emulgator und technischer Hilfsstoff | Künstliche Herstellung aus Glycerin und Polyricinolsäure | unbedenklich |
E621 | Mononatriumglutamat | Geschmacksverstärker | Wird durch eine chemische Reaktion aus bestimmten Säuren oder Stoffen hergestellt | Glutamat ist zwar frei von tierischen und alkoholischen Bestandteilen, jedoch sind laut Studien die gesundheitlichen Nebenwirkungen nicht vollständig auszuschließen, sodass von einem Verzehr abgeraten wird. |
E904 | Schellack | Überzugsmittel aus Ausscheidungen von der Lackschildlaus | Die Harzausschneidung der Lackschildläuse, welche sich von dem Saft bestimmter Bäume ernähren, wird gewaschen, gemahlen und in der Sonne getrocknet | Nach manchen Gelehrten haram (verbieten die Speise von Läusen und deren Ausscheidungen)
Nach manchen Gelehrten halal (wird mit der Honiggewinnung verglichen) |
E913 | Lanolin/Wollwachs | Überzugs- und Trennmittel | Das Sekret wird von der Haut der Schafe ausgeschieden und durch Extraktion aus der Wolle gewonnen | es wird divers beurteilt |
E920/E921 | Cystein | Mehlbehandlungsmittel aus tierischem oder synthetischem Ursprung | Die Aminosäure (Cystein) wird mithilfe von Salzsäure aus Keratin gewonnen, welches von Hörnern, Borsten oder Federn stammen kann. Eine synthetische Herstellung ist auch möglich | tierischer Ursprung=bedenklich
synthetischer Ursprung=unbedenklich |
E951 | Aspartam | Süßstoff und Geschmacksverstärker | Herstellung aus zwei synthetisch hergestellten Aminosäuren | Aspartam ist zwar frei von tierischen und alkoholischen Bestandteilen, jedoch sind laut Studien die gesundheitlichen Nebenwirkungen nicht vollständig auszuschließen, sodass von einem Verzehr abgeraten wird. |